BASISINFORMATION

© Mag. Enrico GabrielPionierleistungen der Reisemedi-zin reichen schon sehr lange zurück, reisemedizinische Aspekte im engeren Sinne (d.h. abseits der traditionellen Tropenmedizin) wurden von einzelnen Persönlich-keiten im Laufe der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts (Macalongo, Wernsdorfer) bearbeitet, bevor der Reisemedi-zin als eigenem medizinischen Fachgebiet im letzten Viertel des 20. Jhds. (Steffen, Dupont) der hochverdiente Durchbruch gelang. Mittlerweilen beschränkt sie sich nicht mehr auf die zweifellos sehr wichtigen traditionellen Fragen wie Impfungen und Malariaprophylaxe, sondern bemüht sich um Kompetenz in ALLEN Bereichen von möglichen Gesundheitsproblemen auf Reisen.

Folglich müssen sich Reisemediziner neuen Herausforderungen stellen, es haben sich ja das Klientel (z.B. bedingt durch Abwehr-schwäche, Schwangerschaft, Grundkrankheiten oder Körper-behinderung), das Reisemotiv (Dienst-, Abenteuer-, Luxus-, Individualreise oder Aktivurlaub), die Reisedauer (Teilzeit-aussteiger, Auslandseinsatz, City-Hopping), aber auch das individuelle Sicherheitsbedürfnis in der letzten Zeit grundlegend verändert.

Eine reisemedizinische Information in Form einer länderspezifischen Impfliste (evtl. auch einschließlich einer allgemeinen Malariaprophylaxeempfehlung) stellt zwar eine wertvolle Orientierungshilfe dar, ist aber für die meisten Reisenden kein Ersatz für ein individuelles Beratungsgespräch durch einen kompetenten Arzt.

Insbesondere bei ungewohnter Belastung im Urlaub, sei es durch sportliche Betätigung oder durch eingeschränkte Leistungsfähigkeit wie z.B. bei Vorliegen einer Herz- oder Lungenkrankheit (Alpin-, Höhen-, Tauch-, Flugtourismus) ist die Durchführung einer entsprechenden Tauglichkeitsuntersuchung zu empfehlen.

Bei Infektionen, gegen die man sich nicht speziell schützen kann, bei Aufenthalt in entlegenen Regionen oder bei beruflichem Auslandseinsatz kann eine aktuelle epidemiologische Information mit verständlicher Aufklärung über die relevanten Übertragungswege und allgemeine Möglichkeiten der Vorbeugung von großem Wert sein.

Letztlich ist auch eine hochwertige Reiseausrüstung ein hilfreiches Mittel um ein eventuell bestehendes Restrisiko auf ein vertretbares Maß einzuschränken.






Reisemedizinische Fachbegriffe