TOXINE UND STRAHLUNG

© Mag. Enrico GabrielGifte bedrohen Reisende nicht nur durch die direkte Konfrontation mit Gifttieren [ siehe Gifttiere ]. So können Hautkontakte mit giftigen Pflanzen zu entsprechenden Haut-erscheinungen führen, gerade Dschungelpflanzen können eine Vielzahl von Wirksubstanzen enthalten und werden unter anderem auch als Heilpflanzen eingesetzt. So gibt es international geführte Bildungsreisen, die u.a. diese Thematik behandeln und durchaus auch für interessierte Laien zugänglich sind.

Auch über die Ernährung kann es zu Vergiftungen kommen. Abgesehen von den auch bei uns bekannten giftbildenden Bakterien („Lebensmittelvergiftung“ z.B. durch Staphylococcus aureus, Clostridium perfringens und Clostridium botulinum) und Pilzen (Mutterkornpilz, Aflatoxin durch Aspergillus flavus) können auch Meerestiere wie Raubfische (Ciguateratoxin) und Muscheln (Saxitoxin) hochwirksame Gifte enthalten. Während ein Gutteil der Gifte unmittelbare Symptome bedingen kann, können manche (wie z.B. das Aflatoxin) bei chronischer Expositon u.a. (auch) zu Tumoren führen.

Wesentlich ist es auch zu wissen, dass ein Teil der genannten Gifte hitzebeständig ist, d.h. auch durch korrekte Zubereitung der Speisen NICHT inaktiviert werden kann. Auch der großzügige Einsatz von Pflanzenschutzmitteln oder der Einsatz von abbau-resistenten Chemikalien bei der Kriegsführung in manchen Regionen, die sich heutzutage dem Tourismus öffnen, birgt ein Restrisiko, das auch durch konsequente Trinkwasseraufbereitung wie z.B. durch Wasserdesinfektion oder den Einsatz von (Keramik-) Filtersystemen nicht ausgeschlossen werden kann.

Letztlich hat auch radioaktive Strahlung auf den Körper „giftähnliche“ Wirkung. Dies ist u.a. bei humanitären Hilfseinsätzen und bei Langzeitaufenthalten in bekanntermaßen belasteten Gebieten zu berücksichtigen.






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