SENIOREN
Die
Zahl älterer Reisender nimmt ständig zu, so war Anfang der 90er
Jahre die Zahl der fernreisenden Senioren bereits gleich hoch wie die
Gesamtzahl der Reisenden Ende der 60er Jahre. Diese Tendenz ist als durchwegs
positiv zu werten, auch sollten ältere Reisende nicht prinzi-piell
von bestimmten Reisen ausge-schlossen werden. Damit aber die (gesundheitliche)
Sicherheit in möglichst großem Umfang gewähr-leistet werden
kann, sollten allerdings einige Punkte beachtet werden.
Zumeist erscheint eine Reisetauglichkeitsuntersuchung vor JEDER Reise
empfehlenswert (auch wenn seit der letzten erst ein halbes Jahr vergangen
ist, sowohl die reisespezifische körperliche Belastung als auch die
Grundsituation können sich auch bei nur kurzem Intervall wesentlich
unterscheiden).
Bereits durchgemachte reiseassoziierte Beschwerden sollten im Rahmen
der individuellen reisemedizinischen Beratung besprochen und eventuell
mögliche Gegenmaßnahmen erläutert werden. Auch die Verträglichkeit
verschiedener Medikamente bzw. die Möglichkeit der Wechselwirkung
bei den Notwendigkeit der Einnahme zusätz- licher Präparate
sollten in diesem Zusammenhang diskutiert werden.
Senioren gehören darüber aufgeklärt, dass manche Krankheiten
im Alter häufiger auftreten oder schwerer verlaufen können.
Manche Krankheitsentwicklungen werden auch durch altersbedingt verän-
derte Empfindungen (z.B. vermindertes Durstgefühl, problematisch
z.B. bei Elektrolyt- und Flüssigkeitsverlusten durch Schweiß,
Erbrechen oder Durchfall, Dissimulierungs-/Bagatellisierungs- tendenz
besonders bei Reisegruppen) ungünstig beeinflusst, vorbestehende
altersbedingte Probleme können durch reise- assoziierte Krankheiten
und / oder klimatische Veränderungen zu Komplikationen führen.
Klassische Beispiele für einen altersbezogen zunehmend schwereren
Krankheitsverlauf sind die FSME und die Hepatitis A. Während in unseren
Breiten vermutlich ca. die Hälfte der Senioren eine (vor, während
oder unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg erworbene) natürliche und
lebenslang wirksame Immunität gegen eine Hepatitis A hat, ist für
die verbleibenden 50% die Impfung besonders wichtig, da diese für
Kleinkinder zumeist harmlose Krankheit im Alter über 50 Jahren in
ca. 3 % tödlich verläuft.
Es gibt zahlreiche Versicherungen, die spezielle auf Reisen(de) abgestimmte
Produkte anbieten. Bei manchen finden sich jedoch Einschränkungen
des Leistungsspektrums (das sogenannte „Kleingedruckte“),
welche insbesondere bei vorbestehenden Gesundheitsproblemen wirksam werden
können. Um im Anlassfall langwierigen Diskussionen vorzubeugen, d.h.
schnell kompetente Hilfe anbieten und Entscheidungen treffen zu können
ist gerade bei Senioren oftmals ein entsprechendes ärztliches Attest
bei Abschluss einer Reise (Kranken-/Rückhol-) -versicherung anzuraten.
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