SENIOREN

© Mag. Enrico GabrielDie Zahl älterer Reisender nimmt ständig zu, so war Anfang der 90er Jahre die Zahl der fernreisenden Senioren bereits gleich hoch wie die Gesamtzahl der Reisenden Ende der 60er Jahre. Diese Tendenz ist als durchwegs positiv zu werten, auch sollten ältere Reisende nicht prinzi-piell von bestimmten Reisen ausge-schlossen werden. Damit aber die (gesundheitliche) Sicherheit in möglichst großem Umfang gewähr-leistet werden kann, sollten allerdings einige Punkte beachtet werden.

Zumeist erscheint eine Reisetauglichkeitsuntersuchung vor JEDER Reise empfehlenswert (auch wenn seit der letzten erst ein halbes Jahr vergangen ist, sowohl die reisespezifische körperliche Belastung als auch die Grundsituation können sich auch bei nur kurzem Intervall wesentlich unterscheiden).

Bereits durchgemachte reiseassoziierte Beschwerden sollten im Rahmen der individuellen reisemedizinischen Beratung besprochen und eventuell mögliche Gegenmaßnahmen erläutert werden. Auch die Verträglichkeit verschiedener Medikamente bzw. die Möglichkeit der Wechselwirkung bei den Notwendigkeit der Einnahme zusätz- licher Präparate sollten in diesem Zusammenhang diskutiert werden.

Senioren gehören darüber aufgeklärt, dass manche Krankheiten im Alter häufiger auftreten oder schwerer verlaufen können. Manche Krankheitsentwicklungen werden auch durch altersbedingt verän- derte Empfindungen (z.B. vermindertes Durstgefühl, problematisch z.B. bei Elektrolyt- und Flüssigkeitsverlusten durch Schweiß, Erbrechen oder Durchfall, Dissimulierungs-/Bagatellisierungs- tendenz besonders bei Reisegruppen) ungünstig beeinflusst, vorbestehende altersbedingte Probleme können durch reise- assoziierte Krankheiten und / oder klimatische Veränderungen zu Komplikationen führen.

Klassische Beispiele für einen altersbezogen zunehmend schwereren Krankheitsverlauf sind die FSME und die Hepatitis A. Während in unseren Breiten vermutlich ca. die Hälfte der Senioren eine (vor, während oder unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg erworbene) natürliche und lebenslang wirksame Immunität gegen eine Hepatitis A hat, ist für die verbleibenden 50% die Impfung besonders wichtig, da diese für Kleinkinder zumeist harmlose Krankheit im Alter über 50 Jahren in ca. 3 % tödlich verläuft.

Es gibt zahlreiche Versicherungen, die spezielle auf Reisen(de) abgestimmte Produkte anbieten. Bei manchen finden sich jedoch Einschränkungen des Leistungsspektrums (das sogenannte „Kleingedruckte“), welche insbesondere bei vorbestehenden Gesundheitsproblemen wirksam werden können. Um im Anlassfall langwierigen Diskussionen vorzubeugen, d.h. schnell kompetente Hilfe anbieten und Entscheidungen treffen zu können ist gerade bei Senioren oftmals ein entsprechendes ärztliches Attest bei Abschluss einer Reise (Kranken-/Rückhol-) -versicherung anzuraten.






Reisemedizinische Fachbegriffe