TIERKONTAKTE

© Mag. Enrico GabrielDie häufigste Art des Tierkontak-tes sind zweifellos Bisse durch blutsaugende Insekten und Spinnentiere (Mosquitos, Fliegen, Kribbelmücken, Zecken in verschiedenen Entwicklungs-stadien). Die daraus resultieren-den Irritationen (wie z.B. Juckreiz) können selbst die Urlaubsqualität mindern, es kann aber auch zu Entzün- dungen an den Bissstellen oder auch zur Übertragung von Krankheitserregern kommen.

Weltweit verbreitete Tiere wie z.B. Katzen oder Hunde können durch Verhaltensänderungen (Hunderudel!) und mangelnde veterinärmedizinische Versorgung (keine Entwurmung!) eine Gefährdung für Reisende darstellen. Tierbisse neigen zur Infektion und bedürfen daher in jedem Fall einer entsprechenden medizinischen Versorgung, häufig ist auch die Einnahme von Antibiotika notwendig. Somit ist auch unabhängig von der Tollwut am besten jeder Tierkontakt zu meiden, gerade die bei Rucksacktouristen so beliebte vorübergehende „Adoption“ streunender Hunde ist strikt abzulehnen.

Viele exotische Tiere sind uns bestenfalls aus Zoos und Tiergärten, gut beschützt durch Gitter oder Glasscheiben bekannt. Die durch diese Art der Haltung bedingten Verhaltensänderungen (-störungen?) lassen Wildtiere oft niedlich oder putzig erscheinen. Die aus dieser Fehleinschätzung resultierenden spektakulären Zwischenfälle mit Großtieren wie z.B. Raubkatzen, Elefanten oder Haien sind allerdings extrem selten. Zumeist sind sie auf sträflichem Leichtsinn und Ignoranz örtlicher Empfehlungen zurückzuführen und werden gerne von Boulevardblättern für generalisierende Schlagzeilen missbraucht. Laut der (spärlichen) reisemedizinischen Fachliteratur ereignen sich derartige Zwischenfälle übrigens am häufigsten bei Nilpferden.

Auch Gifttierkontakte sind selten, auf eklatantes Fehlverhalten zurückzuführen, werden künstlich hochgespielt und haben auch immer wieder den Charakter sog. „Großstadtlegenden“. Diesem Trend sollten eine sachliche Aufklärung entgegengesetzt, das tatsächliche Risiko korrekt dargestellt und die Vorbeugung durch entsprechendes Verhalten im Bedarfsfall besprochen werden.

Auch durch die Umwelt kann es zu einem (primär oftmals unbemerkten) Tierkontakt kommen (siehe dort).






Reisemedizinische Fachbegriffe