ERNÄHRUNG, (TRINK)WASSER
Das
häufigste Problem auf Reisen ist die sog. Reisediarrhoe. In Höchstri-sikoregionen
können bis zu 80% der Reisenden (gerechnet pro Monat Aufenthalt,
mehr als 60% aber bereits in der ersten Woche) davon betroffen sein. Mittlerweilen
gilt es als erwiesen, dass Mikroorganismen (d.h. mangelnde Nahrungshygiene)
und nicht etwa kalte Getränke, exotische Gewürze oder ungewohnte
Speise-zubereitungsmaßnahmen für diese Krankheit verantwortlich
sind.
In fast allen Fällen ist die Kontamination der Nahrung oder des
Trinkwassers mit Keimen, die dem menschlichen oder tierischen Verdauungstrakt
entstammen, die Ursache für die Infektion. Während die meisten
Touristen bereits nach kurzer Zeit wieder genesen (z.B. nach ETEC [enterotoxische
E. coli] - Infektion), können einzelne Mikroorganismen (wie z.B.
Salmonellen, Shigellen, Campylobacter) schwere Krankheiten auslösen.
Auch ist zu berücksichtigen, dass das Lebensalter (kleine Kinder
und ältere Personen sind höher gefährdet) und manche Grundkrankheiten
den Krankheitsverlauf ungünstig beeinflussen können.
Insgesamt kommt einer konsequenten Nahrungshygiene ein großer
Stellenwert zu. Gegen manche hochinfektiöse Krankheitserreger,
die auch bei einem
„unbemerkten“ Kontakt trotz vorsichtigen Verhaltens zur Infektionskrankheit
führen können (beispielsweise bei der Hepatitis A und dem
Typhus abdominalis) stehen empfehlenswerte Impfungen zur Verfügung.
Prinzipiell anders verhält es sich bei jenen Krankheiten, die
ein (leichtsinniges oder wie z.B. im Rahmen eines Auslandseinsatzes
durch unvorher-sehbare
Umstände erzwungenes) Fehlverhalten voraussetzen (wie z.B. bei der
Cholera durch den Genuss unbehandelten Wassers oder häufig kontaminierter
und somit als riskant einzustufender Lebensmittel). Hier sollten Impfungen
entsprechend kritisch eingesetzt werden – nicht weil die Impfungen
schlecht oder risikobehaftet wären, sondern um Reisende nicht zu
leichtsinnigem oder sorglosem Verhalten zu ermutigen, wodurch sie ja
auch
in Kontakt mit Krankheitserregern kommen können, gegen die es keine
Impfung gibt.
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