REISEN MIT KÖRPERBEHINDERUNG

© Mag. Enrico GabrielReisen mit Körperbehinderung sind hinsichtlich der Kundenfreundlichkeit sehr von der Destination abhängig. Während Reisen in die USA, nach Kanada und in die von den Bürgern dieser Länder bevorzugte Urlaubs-destinationen (z.B. Karibik) zumeist bereits auch auf die Bedürfnisse von Reisenden mit körperlicher Behin-derung abgestimmt sind, sind weite Bereiche Asiens, ja selbst zahlreiche Länder Europas (von manchen Regionen Afrikas ganz zu schweigen) diesbezüglich (noch) als Entwick-lungsländer einzustufen.

Gerade bei Reisen mit dem Rollstuhl sind die Probleme vielschichtig, beginnen eventuell schon bei der Einrichtung des Flugzeuges, führen über den Transport zum Urlaubshotel im geeigneten Taxi bis zu der Frage des behindertengerechten Hotelzimmers (nicht nur die Sanitäreinrichtung sondern auch ganz banale Punkte wie z.B. die Türbreite) und der Erreichbarkeit des Speiseraumes.

Auch ist an ausreichende Reparatursets, erweiterte Körperpflegeutensilien, spezielle Hautcremes sowie orthopädische Zusatzausrüstung zu denken – allein die klimatische Änderung und vermehrtes Schwitzen bringen auch zusätzliche Probleme für besonders belastete Hautareale. Daran knüpft sich – wie bei jedem Reisenden – die reisebedingte Erschwerung körperhygienischer Maßnahmen mit dem Risiko konsekutiver Infektionen.

Prinzipiell sollten alle Personen, die von Hilfsmitteln abhängig sind, nachweislich hinsichtlich spezieller Maßnahmen aufgeklärt werden. Während die Mitnahme von evtl. auch zwei Ersatzbrillen noch als banales Problem eingestuft werden mag, kann das Vergessen von Ersatzbatterien bei Personen mit Hörgeräten oder der Verlust eines Insulin-Pens Reisende in Urlaubsländern vor massive Probleme stellen.

Mittlerweilen gibt es dankenswerter Weise Reisebüros die sich – neben dem Standardprogramm – auf die Vermittlung von Reisen für Körperbehinderte spezialisiert haben. Der oftmals nur geringere Mehrpreis erscheint hier mehr als gerechtfertigt und die Unterstützung dieser Unternehmen hilft der Bewusstseinsbildung und dient letztlich auch dazu, die nach wie vor bestehende Diskriminierung dieser Personengruppe zunehmend abzubauen.






Reisemedizinische Fachbegriffe