REISEN MIT KÖRPERBEHINDERUNG
Reisen
mit Körperbehinderung sind hinsichtlich der Kundenfreundlichkeit
sehr von der Destination abhängig. Während Reisen in die USA,
nach Kanada und in die von den Bürgern dieser Länder bevorzugte
Urlaubs-destinationen (z.B. Karibik) zumeist bereits auch auf die Bedürfnisse
von Reisenden mit körperlicher Behin-derung abgestimmt sind, sind
weite Bereiche Asiens, ja selbst zahlreiche Länder Europas (von manchen
Regionen Afrikas ganz zu schweigen) diesbezüglich (noch) als Entwick-lungsländer
einzustufen.
Gerade bei Reisen mit dem Rollstuhl sind die Probleme vielschichtig,
beginnen eventuell schon bei der Einrichtung des Flugzeuges, führen
über den Transport zum Urlaubshotel im geeigneten Taxi bis zu der
Frage des behindertengerechten Hotelzimmers (nicht nur die Sanitäreinrichtung
sondern auch ganz banale Punkte wie z.B. die Türbreite) und der Erreichbarkeit
des Speiseraumes.
Auch ist an ausreichende Reparatursets, erweiterte Körperpflegeutensilien,
spezielle Hautcremes sowie orthopädische Zusatzausrüstung zu
denken – allein die klimatische Änderung und vermehrtes Schwitzen
bringen auch zusätzliche Probleme für besonders belastete Hautareale.
Daran knüpft sich – wie bei jedem Reisenden – die reisebedingte
Erschwerung körperhygienischer Maßnahmen mit dem Risiko konsekutiver
Infektionen.
Prinzipiell sollten alle Personen, die von Hilfsmitteln abhängig
sind, nachweislich hinsichtlich spezieller Maßnahmen aufgeklärt
werden. Während die Mitnahme von evtl. auch zwei Ersatzbrillen noch
als banales Problem eingestuft werden mag, kann das Vergessen von Ersatzbatterien
bei Personen mit Hörgeräten oder der Verlust eines Insulin-Pens
Reisende in Urlaubsländern vor massive Probleme stellen.
Mittlerweilen gibt es dankenswerter Weise Reisebüros die sich –
neben dem Standardprogramm – auf die Vermittlung von Reisen für
Körperbehinderte spezialisiert haben. Der oftmals nur geringere Mehrpreis
erscheint hier mehr als gerechtfertigt und die Unterstützung dieser
Unternehmen hilft der Bewusstseinsbildung und dient letztlich auch dazu,
die nach wie vor bestehende Diskriminierung dieser Personengruppe zunehmend
abzubauen.
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